Sei dabei - Rauchfrei

Prävalenz des Rauchens und die Ernährungssicherheit bei Tafel-Kund/innen

Kurzbeschreibung:

Rund 1,3 bis 1,65 Mio. Menschen erhalten monatlich von einer der über 940 Tafeln in Deutschland Lebensmittel. Tafel-Kund/innen sind eine in Bildungsgrad, Alter, Art des Haushaltseinkommens und Familienstand heterogene, hochvulnerable Bevölkerungsgruppe, die unter anderem durch ein niedriges Einkommen sowie durch eine inakzeptabel hohe Rauchprävalenz und Prävalenz der Ernährungsunsicherheit - beides wiederum mit einem hohen Risiko für chronische Erkrankungen verbunden - charakterisiert ist.

Bei den aufgezeigten hohen Risiken von Tafelkund/innen zu rauchen und an Ernährungsunsicherheit zu leiden, handelt es sich jedoch vermutlich nicht um voneinander unabhängige Risiken. Bisher durchgeführten Studien berichten übereinstimmend einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Rauchverhalten und der Ernährungsunsicherheit. Auf Grundlage internationaler sowie von am Fachgebiet durchgeführten Studien scheint es plausibel, dass sich bei Tafel-Kund/innen die Ernährungssicherheit über eine Rauchentwöhnung verbessern lässt. 

Um dem Bedarf der Tafelkund/innen nach wirkungsvollen Interventionen zur Rauchentwöhnung und der Verbesserung der Ernährungssicherheit Rechnung zu tragen, ist in Kooperation mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Berliner Tafel e.V. eine cluster-randomisierte kontrollierte Pilot-Interventionsstudie zur Rauchentwöhnung in Berlin geplant. Vor Beginn der Hauptstudie wird das Rauchentwöhnungsprogramm in einem zielgruppenpartizipativen Prozess entsprechend der Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst.

Primäre Ziele der Studie sind die Senkung der Rauchprävalenz sowie die Verbesserung der Ernährungssicherheit unter Tafelkund/innen. Außerdem soll untersucht werden, ob die Senkung der Ernährungsunsicherheit durch die Senkung der Rauchprävalenz vermittelt wird.

Laufzeit:

01.01.2020 - 30.06.2022

Projektteam:

Prof. Nanette Ströbele-Benschop, PhD

Dr. Anja Simmet

Projektförderung: